Vorsicht Sex, der Feminist

  Liebe ..............,

wir können nicht ignorieren, daß die Menschheit in Frauen und Männer eingeteilt ist, die miteinander schlafen. Ich weiß um die Problematik, die Macht und die Gewalt, die sich dahinter verbergen und auch in unserer Gesellschaft zum Tragen kommen. Je moderner die Zeiten, desto subtiler und verschleierter die Mechanismen der geschlechtlichen Unterdrückung.

Doch gibt es in dem großen Haufen genug Menschen, die sich der Verantwortung und der Tragweite zwischengeschlechtlicher Beziehungen durchaus bewußt sind und behutsam, liebevoll und ohne Drängen vorgehen. Zu denen möchte ich dich und mich zählen.

Wir, da bin ich mir ganz sicher, können uns einen Freiraum schaffen, der uns "glücklich" zusammenkommen läßt und die alten Spiele um Macht und Anerkennung außen vor läßt. Eine der wichtigsten Voraussetzungen ist die richtige Verhütung, ohne Chemie und faulen Pillenzauber.

Glaube mir, ich mache mir in dieser Hinsicht sehr viel Gedanken und möchte dich in keiner Weise unter Druck setzen. Ich schreibe dir, weil du mir mehr als einmal deutlich gemacht hast, dass wir soweit sind, diesen Schritt zu tun, der uns beiden gleich wichtig ist.

Ich bin sogar entschlossen, mich sterilisieren zu lassen, um einer ungewollten Schwangerschaft in jedem Fall aus dem Weg zu gehen. Was meinst du dazu? Wir sollten darüber reden, da dieser Schritt kein alltäglicher ist. Wie wär's mit einem Treffen morgen bei dir, um 20.00 Uhr? Ruf mich doch kurz an!

Ich liebe dich,

Dein ................

   

 

   

Der Feminist

 

Hallo du schöne Frau,

denke fortwährend an Dich, rieche dich förmlich schon neben mir. Die Nacht gemeinsam mit dir hatte für mich große Bedeutung. Einige Tage sind nun schon vergangen. Die alltäglichen Dinge konnten allerdings die Gedanken an Dich nicht verdrängen. Ich denke, daß ich sehr viel an schönen Gedanken in die Begegnung mit dir hineininterpretiert habe, was letztlich auch keine Rolle spielen wird.

Wenn ich nun so dasitze und gedankenverloren schreibe, dann doch aus dem Grund, Klarheit zu bekommen. Anstelle dessen jedoch verwirrt mich das Geschriebene in Verbindung mit dem gemeinsam Erlebten noch viel mehr, so daß ich nun im Zweifel bin, weder weiß, wie ich denke, noch weniger, wie Du denkst.

Du beschäftigst mich, denn Du erscheinst mir so, als würdest du dir deine Überlegungen in deiner Welt machen, ungeachtet dessen, was andere sagen oder für richtig halten. Es scheint mir, als würdest du nicht die Überlegene spielen müssen, vielmehr von Anfang an im Recht sein.

Ich sehne mich regelrecht nach deiner freien, gesunden Ausstrahlung, deinen realistischen Gedankengängen, die du mir mitteilst, sehne mich aber auch nach deinem Geruch, der mir ein Stück Geborgenheit und Zuhause zurückgibt, sehne mich einfach, ohne sagen zu können warum.

Dein ...........................