EHEFRAU 2.0

Seit kurzem ist die neue Version von Ehefrau erhältlich. Wir haben den neuen Renner der Firma Standesamt & Co für Sie getestet.

Gleich vorweg: Ein (kostengünstiges) Update von der alten Version ist nicht möglich. Es bleibt Ihnen somit nichts anderes übrig, als die alte Version zuvor zu deinstallieren und sie ggfs. einem guten Bekannten zu vermachen. Es empfiehlt sich, aus Kompatibilitätsgründen nicht beide Versionen auf der Festplatte zu belassen.

Hat die alte Version beinahe alle verfügbaren Systemressourcen aufgebraucht, gibt sich die Version 2.0 kaum bescheidener. Im Gegenteil, die Anforderungen sind gestiegen. Ehefrau 2.0 gibt sich nicht mit der VW-Klasse unter den Computern zufrieden, da muss schon ein „Porsche“, sprich Pentium mit MMX-Technologie her. Diese hohen Anforderungen bringen auch Vorteile: Gab es bei Ehefrau 1.0 noch große Kompatibilitätsprobleme mit anderen Anwendungen wie Kegelabend 2.0, Computerclub 1.5 und Geschäftsreise 6.0, so laufen ab Version 2.0 beinahe alle Anwendungen friedlich nebeneinander. Lediglich mit Freundin 2.0 gibt es nach wie vor große Probleme. Diese Anwendung wurde auf allen getesteten Systemen von Ehefrau 2.0 einfach abgeschossen (unbekannter Anwenderfehler). Eine Lösung dieses Problems ist laut Herstellerangaben nicht in Sicht.

 Wichtig: Die neue Version ruft nun keine unkontrollierten Child-Prozesse mehr auf. Dieser Bug scheint endgültig behoben zu sein. Auch ein Mangel der Installationsroutine von Ehefrau 1.0 scheint behoben zu sein. In der alten Version wurde das Home-Verzeichnis fix zugewiesen. Nunmehr können Sie zwischen zwei Alternativen wählen, wobei wahlweise auch gleich das Modul Abfindung 1.0 mitinstalliert werden kann. Weiterhin unumgänglich: Die automatische Installation (ohne Rückfrage) von Schwiegermutter, lediglich die Versionsnummer wurde angepasst. Aber auch bei Schwiegermutter 2.0 konnten wir noch sehr viele Bugs entdecken. So legt sich diese Anwendung, einmal geladen, immer in den Vordergrund und lässt andere Applikation erst gar nicht zu. Sie beansprucht noch mehr Systemressourcen als Ehefrau 2.0 und sollte aus diesem Grund tunlichst nur im Notfall und niemals zusammen mit Mutter 1.0 geladen werden.

Endlich hat man von Seiten der Hersteller auch mit der Umwelt ein Einsehen. Die umfangreiche Anleitung in gedruckter Form ist einem sehr benutzerfreundlichem digitalem Hilfesystem gewichen. Allerdings findet man auch im neuen Hilfesystem bei weitem nicht alle Begriffe. So sucht man beispielsweise vergeblich nach den Einträgen Schwangerschaft, Keifzange, Faltenbildung oder Mitgift. Aber auch über eine Updatemöglichkeit auf die Version 3.0 lässt sich absolut nichts finden. Statistisch gesehen wird alle sieben Jahre ein neues Update herausgegeben. Aber wie bei vielen anderen Anwendungen stellt sich auch hier die Frage: Welchen Vorteil hat ein Umstieg und muss ich den Trend mitmachen? Schließlich stellen die neuen Versionen immer höher Anforderungen ans System.
 

Fazit Einiges wurde verbessert, zumeist sind es jedoch nur kosmetische Korrekturen. Der Software wurde eine Art Verjüngungskur verpasst, so dass sie rein optisch viel besser gefällt als die Vorgängerversion. Funktionell hat sich nicht viel getan. Einige Bugs wurden wieder nicht entfernt. Besonders negativ fallen hier auf: die fehlende Schließen-Funktion (Wollen Sie Ehefrau 2.0 tatsächlich beenden?), der fehlende Minimize-Button (die Anwendung läuft auch in der neuen Version immer in maximaler Größe). Erwähnenswert ist auch noch die unangenehme Tatsache, dass nach dem Deinstallieren der Vorgängerversion immer Einträge im System bestehen bleiben. Diese können zumeist nur mehr von Spezialisten entfernt werden.

Unsere Meinung: Warten Sie mit dem Umstieg auf eine neue Version, bis auch die erwähnten Bugs entfernt wurden. Auf alle Fälle sollte gewährleistet sein, dass bei der Installation Zusatzprogramme und Erweiterungsmodule wie Schwiegermutter, Schwägerin oder Laufzeit als Option angeboten werden.